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Über das Projekt

Ab Oktober 2013 werden insgesamt 18 Vorhaben im Rahmen eines von EU-Partnern geförderten Programms „Cultural Encounters“ finanziert, darunter eins mit Wolfenbütteler Beteiligung. Das Förderprogramm gibt WissenschaftlerInnen verschiedener Länder und Disziplinen die Möglichkeit, interdisziplinär zusammenzuarbeiten. Das Projekt „Marrying Cultures“ steht unter der Leitung von Professor Dr. Helen Watanabe-O’Kelly (Oxford). Als weitere Mitglieder der Forschergruppe sind Professor Svante Norrhem (Umea), PD Dr. Almut Bues (Warschau) und Dr. Jill Bepler (Wolfenbüttel) beteiligt. Als NachwuchswissenschaftlerInnen gehören in England und Schweden jeweils eine Post-Doktoranden- und in Polen und Deutschland jeweils eine Doktorandenstelle zum Projekt. Die Forschergruppe wird in den nächsten 3 Jahren den durch dynastische Hochzeiten europaweit stattfindenden Kulturtransfer anhand von Fallbeispielen, vor allem im nordeuropäischen Raum, untersuchen. Dabei arbeiten sie objekt- und sammlungsbezogen sehr eng mit Museums- und Bibliotheksfachleuten zusammen. Im Projektverlauf werden Ausstellungen und Programme für Schulen das Thema einer breiteren Öffentlichkeit näher bringen.

Das Wolfenbütteler Teilprojekt konzentriert sich auf Bücher: Die Geschichte europäischer Fürstenbibliotheken ist weitgehend aus dem Blickwinkel der Sammlungen geschrieben worden, die in männlicher Erbfolge an einem Ort zusammengetragen wurden. Es gab jedoch eine große Bewegung von Büchern, und damit einen Kulturtransfer, die durch die Europa weit gespannte dynastische Heiratspolitik ausgelöst wurde. Ausgehend von exemplarischen Fallbeispielen deutscher Fürstinnen der Frühen Neuzeit, die ins Ausland heirateten,  fragt das Projekt unter anderem nach den Büchern, die eine Prinzessin bei ihrer Hochzeit mit sich führte, nach der Zusammensetzung ihrer Büchersammlung an ihrem neuen Heimatort und nach der Vererbungspraxis. In Wolfenbüttel ist auch eine Doktorandenstelle angesiedelt. Die Promotion wird an der Hochschule für Musik Theater und Medien in Hannover unter der Betreuung von Professor Dr. Susanne Rode-Breymann erfolgen. Maria Skiba wird über den mit der Fürstin verbundenen Kulturtransfer auf dem Gebiet der Musik arbeiten und hat die Gelegenheit, im letzten Projektjahr ein Konzert zu konzipieren und in Wolfenbüttel zu veranstalten.

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